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Warum gebaut?












Bremischer Deichverband am rechten Weserufer
85 Prozent des heutigen Stadtgebietes Bremens liegen unter dem mittleren Hochwasserstand und sind damit theoretisch hochwasser- und sturmflutgefährdet.
Der Hochwasserschutz hat in Bremen eine lange Tradition. Seit Gründung der Stadt um 780 hat Bremen mit Überflutungen zu kämpfen.
Um 1275 begann die systematische Eindeichung der Siedlungen. Die erste urkundlich nachweisbare Aufschüttung eines Deiches datiert aus dem Jahre 1374. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Deiche immer wieder erhöht und verstärkt!
Die Weser war anfangs bei Bremen ein stark gewundener Fluss mit zahlreichen Untiefen und Inseln. Damit große Schiffe die Häfen von Bremen, Bremerhaven und Brake vollbeladen ansteuern konnten, wurde zur besseren Schiffbarkeit der Weser unter der Leitung von Ludwig Franzius 1875 mit der Begradigung und Vertiefung begonnen (die sogenannte Weserkorrektion).
Diese Vertiefung hatte eine gravierende Änderung des Strömungsverlaufes bewirkt! Das mittlere Hochwasser wurde nun effektiver bis ins Landesinnere nach Bremen gedrückt.
Demgegenüber verlor der Fluss durch die Begradigung und Befestigungen den Großteil seiner natürlichen Flutgebiete. Die Nebenflüsse der Weser sind ebenfalls von den wasserbaulichen Maßnahmen am Hauptstrom betroffen. Vor allem an der tidenbeeinflussten Wümme wird durch einen erhöhten Pegel der Ufergürtel zerstört. An vielen Uferstellen befinden sich inzwischen Steinschüttungen, um den Deich zu sichern.
Eine weitere Hochwassergefahr für Bremen sind die Sturmfluten der Nordsee! Hierbei kommt es zu massiven Überflutungen, da Orkanstürme das Nordseewasser in die Trichtermündung der Weser drücken.
Die Weser kann die Ochtum und die Lesum anschwellen und über die Ufer treten lassen, was eine Überflutung des Stadtgebietes von drei Seiten gleichzeitig zur Folge hätte.

Dank der vorhandenen Schutzvorkehrungen kann es aber nicht mehr zu einer vollständigen Überflutung der Flächen kommen!
 
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